17,86°C
23%
17,36°C
48%
Sonnenbeobachtung im Minimum
(Bericht von Werner Wöhrmann, 9. Mai 2018)
Obwohl wir auf ein Aktivitätenminimum zugehen, schaue ich gewohnheitsmäßig häufig auf die Sonne. Meistens ist sie in dieser Zeit bis auf einige winzige Proputeranzen sauber wie geputzt. Daher war ich doch sehr überrascht, als ich am 09.05.18 durch das Okular meines PST* geschaut habe. Erwartet habe ich nichts. Aber da stand sie. Eine Protuberanz wie in besten Aktivitätstagen.
Also schnell etwas umgebaut, wegen der Stabilität, und meine Cannon 600 angeschraubt. Ich habe einige Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungszeiten angefertigt, wovon ich hier zwei vorstelle.
Es ist wahrhaftig schon sehr lange her, das ich einen solch gewaltigen Gasausbruch gesehen habe. Am Tag vorher ist mir noch nichts aufgefallen. Wenn man bedenkt, das der Durchmesser der Sonne ca. 1,4 Mio. km beträgt, erreicht dieser Ausbruch ein vielfaches des Erddurchmesser. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Gases ist enorm.
Hier auch noch zwei Aufnahmen von Sonnenflecken im Weißlicht, die mir in den vergangenen Monaten trotz des nahenden Minimums gelungen sind. Auch wenn sich zur Zeit nicht viel tut auf der Sonne, lohnt sich hin und wieder ein Blick darauf.
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* Ein PST (Personal Solar Telescope) ist ein spezielles Teleskop, mit dem man die Sonne in einem sehr engen Wellenlängenbereich, der sog. H-alpha-Linie, beobachtet.