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Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück:

Polarlicht über Preußisch Oldendorf

Bericht von Dr. Thomas Kunzemann, 24. April 2023


Am 22. April 2023 gegen 18:00 Uhr UT explodierte auf der Sonne ein Filament. Die Ursache dieser Explosion war eine Rekonnexion von entgegengesetzt ausgerichteten Magnetfeldern. Dabei wurde die aufgestaute magnetische Energie in Wärme und vor allem in kinetische Energie umgesetzt, die große Plasmamassen in den Weltraum schleuderte. Da sich der Ort der Explosion mitten auf der Sonne befand, strömten die Teilchen mit der unvorstellbaren Geschwindigkeit von etwa 1700 Kilometern pro Sekunde auf die Erde zu.

Am 23. April um 17:37 Uhr UT erreichte der Koronale Massenauswurf die Erdatmosphäre. Dort wechselwirkten die geladenen Teilchen mit dem Erdmagnetfeld und setzten dabei genügend Energie frei, um die in den oberen Atmosphärenschichten vorhandenen Gase zu ionisieren und zum Leuchten anzuregen. Alle Vorzeichen deuteten auf Polarlichterscheinungen bis in niedrige geografische Breiten hin. Bald kamen auch in der Polarlicht-Warn-Newsgroup die ersten Meldungen über Sichtungen im Süden bis nach Österreich.

Hier in Preußisch Oldendorf war der Himmel leider bedeckt und es regnete. Allerdings prophezeite die Warnwetterapp des Deutschen Wetterdienstes ein kurzes Aufklaren gegen Mitternacht. Dieses wolkenfreie Intervall verzögerte sich dann noch bis 1 Uhr. Als dann die ersten Sterne sichtbar wurden, lud ich den vorbereiteten Fotoapparat mit Stativ ins Auto und fuhr ins freie Feld auf einen dunklen Platz mit freier Sicht nach Norden. Das Polarlicht war nur noch schwach wahrnehmbar, da der Höhepunkt des geomagnetischen Sturms schon vorüber war. Aber fotografisch imponierte das Polarlicht mit kräftigem roten Leuchten. Es sind sogar einige Streamer auf den Bildern erkennbar. Nach einer halben Stunde zog sich der Himmel wieder zu – dennoch hat sich das Aufbleiben gelohnt!



Polarlicht um 23:05 Uhr UT


Polarlicht um 23:11 Uhr UT


Polarlicht um 23:19 Uhr UT

Die Polarlichtfotos wurden mit einer Canon R Kamera auf Stativ mit einem Zoomobjektiv bei 24mm Brennweite und Blende 4 mit 15 Sek. Belichtungszeit bei 12800 ASA aufgenommen.



Die Sonne am 22.04.23. Das südliche Ende des großen hufeisenförmigen Filaments hat den CME verursacht.

 




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