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------------ Astronomie in Zeiten des Coronavirus ------------

Den Schleier im Orionnebel lüften

Bericht von Dr. Andreas Hänel, 16.1.2021

Am 12. Januar 2021 sollte es - anders als in vergangenen Monaten - ausnahmsweise einmal halbwegs klar werde. Die Chance wollten Gerold Holtkamp und ich nicht ungenutzt lassen. Fast bis Mitternacht blieb der Himmel dann auch ohne Wolken.

Der Orionnebel Messier 42 ist immer wieder ein beliebtes astronomisches Fotoobjekt, eine gigantische Gas- und Staubwolke, in der neue Sterne entstehen. Viele der jungen Sterne sind noch in den Wolken verborgen und nur die Infrarotstrahlung vermag sie zu durchdringen. Die ist allerdings mit den normalen Fotokameras nicht zu erfassen, nur wenn das Infrarotsperrfilter vor dem Kamerachip entfernt wird, kann man auch die nahe Infrarotstrahlung nachweisen; mit einem Filter, der das Infrarot passieren lässt (in dem Fall ein ProPlanet 807 Clipfilter), wird der Wellenlängenbereich 800 – 1000 Nanometer (nm) erfasst. Eine normale Kamera erfasst etwa den Bereich 400 – 650 nm.

M42, 12.1.2021, Andreas Hänel, Gerold Holtkamp

Der Orionnebel wurde nun mit einer Shapleylinse zur Reduzierung der Brennweite durch das 60cm-Teleskop fotografiert, links mit einer normalen Canon 700 D (30 s belichtet bei ISO 1600), rechts mit einer wie oben beschrieben modifizierten 700 D 60 s belichtet bei ISO 3200). Im Optischen dominieren die roten Nebellinie des Wasserstoffs und die grüne des Sauerstoffs [OIII], im Infraroten dürften es die Paschenlinien (link: https://de.wikipedia.org/wiki/Paschen-Serie) des Wasserstoffs und eine Linie des zweifach ionisierten Schwefels [SIII] sein.

M43, 12.1.2021, Andreas Hänel, Gerold Holtkamp

Das zweite Fotopaar ist auf den nördlich gelegenen Nebel M 43 zentriert. Da er schwächer ist, ist das optische Bild 2 Minuten bei ISO 1600 und das Infrarotbild 4 Minuten bei ISO 3200 belichtet.

Vor allem fallen aber viele schwache Sterne auf, die im Optischen nicht oder kaum zu sehen sind, dabei dürfte es sich um viele Sterne handeln, deren Infrarotstrahlung die Staubwolken teilweise durchdringt. Viele der Sterne sind im Optischen nur 16 – 17 Größenklassen hell, während sie auf der Infrarot-Aufnahme etwa 11 – 13 Größenklassen hell sind.

Der Zentralbereich um die Trapezsterne ist vom Hubble-Weltraumteleskop beobachtet worden, da sind im nahen Infrarotbereich (link http://nicmosis.as.arizona.edu:8000/TRAPESIUM/TRAP_COLOR.html) auch viel mehr Sterne als im Optischen zu sehen.

Es ist spannend, den Orionnebel auch in anderen Spektralbereichen zu erkunden ….




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