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Astronomische Ergennisse vom ITV
Bericht von Ralf Gysbers, 9. November 2024
Bilder von Jörg Große-Kracht und Ralf Gysbers
Dieses Jahr hatten wir uns wieder vorgenommen, zum ITV Teleskoptreffen am Gederner See zu fahren. Als wir am 3. Mai in Gedern angekommen sind, mussten wir jedoch feststellen, dass es am Vortag heftig geregnet und auf dem Platz ein Erdrutsch stattgefunden hatte. Nichtsdestotrotz stellte Jörg seinen Camper und ich mein Zelt auf. Schließlich war auch unser Equipment aufgebaut und einsatzbereit. Danach kamen dann leider reichlich Tage an denen es teils sehr kräftig regnete, sodass an Beobachtungen nicht zu denken war. Auf dem Platz stand Wasser und Autos mussten aus dem Matsch gezogen werden. Selbst der See am Campingplatz wurde so voll, dass er über das Ufer trat. Aber davon ließen wir uns unsere gute Laune nicht verderben, denn es war abzusehen, dass das Wetter sich ab Dienstag bessern sollte. So kam es dann auch.
Als Katharina zu uns gestoßen war, wurde das Wetter endlich so schön, dass man an Astronomie denken konnte. Also machten wir unser Equpimnet bereit und beobachteten tagsüber die Sonne und widmeten uns nachts der Astrophotographie. Hier sind drei Bilder von Jörg zu sehen.
Die Whirlpool-Galaxie (Messier 51) ist eine große Spiralgalaxie im Sternbild Jagdhunde. Sie ist vom Hubble-Typ Sc, das heißt mit deutlich ausgeprägter Spiralstruktur. M 51 hat eine scheinbare Helligkeit von 8,4 mag und eine Winkelausdehnung von 11,2′ × 6,9′ (Radius: 30.000 Lichtjahre; Entfernung: 31.000.000 Lichtjahre).
EQ8-R mit GSO 10“ RC Truss f8 und Ricardi Reducer 0,75 M63
ASI1600 MM Pro gekühlt auf -15°C, mit Baader 36mm ungefasst LRGB
Lum 86 x 60s, Rot 21 x 150s, Grün 21 x 150s, Blau 22 x 150s (gesamte Belichtungszeit: 250 min); Bearbeitung in PixInsight und Photoshop
Hockey (NGC 4656) und Wal (NGC 4631) im Sternbild Jagdhunde in einer Entfernung von 28-30 Millionen LIchtjahren.
EQ6 mit Lacerta 200/800 f4
QHY268m gekühlt auf -5°C, mit Antlia Pro 36mm ungefasst LRGB
Lum 92 x 60s, Rot 29 x 90s, Grün 22 x 90s, Blau 34 x 90s (gesamte Belichtungszeit: 220 min); Bearbeitung in PixInsight und Photoshop
Der Coma-Galxienhaufen ist eine riesige Ansammlung von Galaxien im Sternbild Haar der Berenike und nimmt eine Fläche von 3°x5° am Himmel ein. Er steht in einer Entfernung von 320 Millionen Lichtjahren und hat einen Radius von 10 Millionen Lichtjahren.
EQ6 mit Lacerta 200/800 f4
QHY268m gekühlt auf -5°C, mit Antlia Pro 36mm ungefasst LRGB
Lum 80 x 60s, Rot 19 x 90s, Grün 16 x 90s, Blau 19 x 90s (gesamte Belichtungszeit: 150 min); Bearbeitung in PixInsight und Photoshop
Am Freitag war dann den ganzen Tag über schon ein großes Fleckengebiet auf der Sonne (AR3664) zu sehen gewesen. Die einschlägigen Apps und Medien meldeten, dass es für einen koronalen Massenauswurf (CME) verantwortlich war, der uns treffen sollte. Deswegen beobachteten wir die Vorhersage für den Kp-Wert ständig, bis er dann abends einen Wert von 9,33 auf der Skale ereichte, die von 0 bis 9 geht. Dieses Ereignis beschwerte uns am Abend in Deutschland die intensivsten Polarlichter seit ca. 30 Jahren. Ungefähr 4 Stunden lang konnte man den ganzen Himmel in allen möglichen Farben leuchten sehen. Dieses war ein Erlebnis, das wir, die wir es dort zusammen erleben durften, nie vergessen werden, und das uns immer verbinden und für Gesprächsstoff sorgen wird. An diesem Abend war nicht mehr an Astrophotographie zu denken, da alle Aufnahmen hoffnungslos durch Polarlichter überbelichtet waren. Aber das nahmen wir für dieses einmalige Spektakel gerne in Kauf.