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Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück:

Die elliptische Galaxie Messier 87

Bericht & Aufnahmen von Ulrich Landwehr, Juni 2025

 

M87 ist eine elliptische, rund 55 Mio. Lichtjahre entfernte Riesengalaxie im Zentrum des Virgo-Galaxienhaufens. Dieser enthält mindestens 1300, vermutlich aber über 2000 Galaxien [1] und ist im Frühjahr in den Abendstunden im Süden gut zu beobachten.

Bei einer Deklination von ca. +12°, was in unseren Breiten eine Höhe über dem südlichen Horizont von ca. 50° bedeutet, sollte zum Beobachten idealerweise die atmosphärische Durchsicht gut und ein möglichst dunkler Himmel vorhanden sein.

Leider verfügt mein Standort über nicht ganz so ideale Bedingungen, da ich aus der Stadt heraus beobachte/fotografiere und mit Lichtverschmutzung zu kämpfen habe. Glücklicherweise schaue ich nach Süden hin in eine Region mit relativ geringer Aufhellung. Außerdem habe ich mit dem IDAS-LPS-P2 Filter einen wirksamen Kontrastverstärker.

Eigentlich ist mein Spiegelteleskop (Schmidt-Cassegrain mit Öffnungsverhältnis F10) nicht unbedingt für großflächige Objekte wie diesen Galaxienhaufen geeignet. Vielmehr liegt die Stärke der Optik in der Darstellung von kleinen Objekten wie z.B. Planeten, planetarischen Nebeln, Kugelsternhaufen, kleinflächigen Nebeln und Galaxien ...

... so wie Messier 87 ...

 

Messier 87a

Abbildung 1: Das Bild zeigt die Umgebung von M87. Durch die lange Belichtungszeit sind viele, auch schwache Mitglieder des Galaxienhaufens zu sehen.

 

Der Jet

Eine Besonderheit von M87, als bekanntester Vertreterin des Galaxienhaufens, liegt in ihrem ausgehenden Jet. Die Faszination an diesem Objekt mit diesen unvorstellbaren Dimensionen haben mich motiviert, ihn fotografisch einzufangen.

 

Messier 87b

Abbildung 2: Die langen Belichtungszeiten ermöglichen es zum einen, lichtschwache Objekte sichtbar zu machen. Zum anderen kann das jedoch wie hier den Nachteil haben, dass schwache Objekte sehr leicht von helleren Objekten überstrahlt werden (Bild oben). Da ich Details wie den Jet nahe des Kernbereichs sichtbar machen wollte, musste ich in der Bildbearbeitung Helligkeitswerte herunterregeln. Das führt zwar dazu, dass das Bild dunkler wird ... jedoch sticht jetzt der Jet hervor (Detailansicht im unteren Bild).

 

Verursacht wird der Jet durch ein supermassereiches schwarzes Loch im Zentrum der Galaxie, dessen Umgebung 2017 durch Messverfahren des Event Horizon Telescopes dargestellt werden konnte [3]. Der Jet reicht mindestens 5000 Lichtjahre weit hinaus [2].

 

Messier 87c

Abbildung 3: M87 nochmal vergrößert. Durch Verstärkung in den Farbkanälen tritt der Jet nochmals deutlicher hervor.

 

Mein Ziel war es, den Jet möglichst natürlich abzubilden, aber auch in der Bildverarbeitung deutlich herauszuarbeiten. Dabei halfen mir einige Tools des Astro-Bearbeitungsprogramms Pixinsight. Für die letzten Feinheiten der abschließenden Visualisierung benutzte ich das Bildbearbeitungsprogramm Gimp.

 

 

[1] Wikipedia: Virgo-Galaxienhaufen

[2] Wikipedia: Messier 87

[3] Wikipedia: Event Horizon Telescope




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