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------------ Astronomie in Zeiten des Coronavirus ------------

Positionsbestimmung von Sonnenflecken mit dem Programm SunMap

Bericht von Wilhelm Witte, 12. November 2020

Da an meinem Wohnort im Winter die Sonne gerade mal auf dem First des Nachbarreihenhauses entlang schrammt und immer wieder von einem Schornstein oder Baum verdeckt wird, komme ich nur schwer zu brauchbaren Sonnenfotos zur Berechnung der Sonnenflecken in „Sun Map“, einem Programm* zur Positionsbestimmung von Sonnenflecken. Wie schön ist es da, einen freundlichen Astrokameraden zu haben, der aushelfen kann. Für die Berechnung schickte mir Werner Wöhrmann einige Fotos von der Sonnenfleckgruppe (NOAA Nr.12781) vom 7. und 8.11.2020 (s. a. Bericht von Werner).

Also machte ich mich an die Arbeit. Zunächst müssen die Lage des Flecks oder die Ausrichtung der Fotos korrigiert werden. Wenn ich zwei Fotos habe, die innerhalb kurzer Zeit ohne Nachführen am Teleskop aufgenommen wurden, lade ich beide Fotos ins Programm, korrigiere die Zeit der Kamera, meist MEZ oder MESZ, auf UT (wird gerne vergessen) und schon ist die Neigung der Kamera zum Horizont bzw. in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Die Lage der Sonne, z.B. Positionswinkel (PW), bestimmt dann Sun Map. Oder ich korrigiere per Hand. Eine kleine Hilfe ist da die Seite http://www.solarmonitor.org/. Hier kann das genaue Datum ausgesucht werden. Die Uhrzeit stimmt aber mit der des Fotos in aller Regel nicht überein. Dann sieht das Ganze so aus:



Sonnenfoto mit allen Lagedaten der Sonne

Ach ja, die NOAA-Nr. "12781", die Klasse nach McIntosh "Ehi" (ist wohl bekannter als die von Hale), bei der der erste Buchstabe dem von Waldmeier - dem guten alten - entspricht, und die Fleckenanzahl kann ich nach der Berechnung der Fleckengruppe machen. Dazu öffne ich ein Zoomfenster und markiere den  P-Fleck (der vorangehende Fleck); die genauen Koordinaten werden eingetragen. Markiere ich nun den f-Fleck (der folgende Fleck), erhalte ich die mittlere Lage der Gruppe und die Ausdehnung in Grad und in tausend Kilometer.



Ach ja, und die Neigung zum Äquator. Da die Magnetpole des P- oder des f-Flecks sich zu dem jeweiligen Gegenpol der Sonne neigt, also der Südpol der Gruppe zum magnetischen Nordpol der Sonne und der Nordpol der Gruppe zum magnetischen Südpol der Sonne und umgekehrt (24./25. Zyklus), könnte das, wie die Ausdehnung auch, je nach Neigung auch auf die Feldstärke hinweisen, abhängig von der geografischen Lage natürlich. Das ist allerdings nur mal so eine Überlegung.

So erhalte ich für die Sonnendaten folgende Werte: Die Ephemeriden Positionswinkel P° (oder PW), heliografische Breite B0° und heliografische Länge L0°, die Rotations-Nr., somit die Lage der Fleckengruppe oder des Flecks in Längen- und Breitengrad, die Fläche in millionstel Hemisphäre, die Länge in Grad  (8,9°) oder in tausend Kilometer (108,2) und die Neigung (2°); außerdem noch die Ausdehnung der Fläche in Grad.



 
Ich bedanke mich bei Werner für das schöne Sonnenfoto, das ich benutzen durfte.

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* "SunMap" Software von Ralf Pagenkopp,

Weitere Infos unter: http://www.vds-sonne.de/




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