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Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück:

Himmelsobjekte über dem Sonnenhügel

Beitrag von Dr. Gerold Holtkamp, 8.3.2022

Nach Monaten schlechten Wetters, in denen sinnvolle astronomische Beobachtungen kaum oder gar nicht möglich waren, entwickelte sich Ende Februar/Anfang März 2022 eine Wetterlage, die uns in und um Osnabrück viele klare Nächte bescherte, die - ein zusätzlicher Vorteil - um Neumond herum lagen. Endlich konnten wir Astronomen von der Astro-AG die lange Durststrecke hinter uns lassen. Einer davon ist Gerold Holtkamp. Andere waren auch aktiv und berichten ebenfalls auf unserer Homepage.

Der Sonnenhügel ist ein Stadtteil Osnabrücks, in dem ich seit vielen Jahren wohne. Der Name ist allerdings Schönfärberei. Hier gibt es nicht mehr Sonne als anderswo in Osnabrück und damit auch nicht mehr klaren Himmel in der Nacht. Es gilt eher das Sprichwort: Entweder regnet es in Osnabrück oder es läuten die Glocken. Oft wird auch noch ergänzt: Und wenn beides gleichzeitig geschieht, ist Ostern. So war es über Monate, bis endlich eine Schönwetterperiode einsetzte. Es gab viele klare Nächte, in denen auch der Mond nicht störte. Da gibt es nur eins: Nach draußen!


Zwar war das Sternbild Orion – in ihm der sog. Pferdekopfnebel - in den vergangenen Monaten in der deutlich besseren Beobachtungsposition gewesen, aber am 28.2.2022 stand er immer noch hoch genug. Allerdings lag in der Richtung die helle Innenstadt von Osnabrück. Trotzdem habe ich es versucht.


Der Pferdekopfnebel ist eine Wolke dunkler Materie. Sie ist sichtbar, weil sie von der Erde aus gesehen vor dem leuchtenden Emissionsnebel IC 434 steht. Es handelt sich um eine riesige Wasserstoffwolke, die von der Strahlung des Sternsystems Sigma Orionis ionisiert wird, das allerdings außerhalb des Bildfeldes liegt. Der Pferdekopfnebel ist ca. 1500 Lichtjahre entfernt.



Die Daten:
Teleskop: Newton (200 mm Öffnung, 1000 mm Brennweite)
Kamera: QHY268M (Das ist eine S/W-Kamera, darum sind die Aufnahmen in s/w. Die notwendigen Filter für Farbaufnahmen sind im Moment schwierig zu bekommen.), Gain 60, Chiptemperatur -26°
Aufnahmen: 84 x 60 s, je 10 Flats, Darks, Flatdarks
Bearbeitung: Fitswork, Gimp, Paintnet

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Das Sternbild Löwe stand 28.2.2022 am Anfang der Nacht noch weit im Osten, eine Richtung, bei der man vom Sonnenhügel noch an der Osnabrücker Innenstadt „vorbeischaut“. Ab ca. 21 Uhr war das sog. Leo Triplett, hinter den Nachbarhäusern aufgegangen. Es handelt sich hierbei um eine Galaxiengruppe aus den drei Galaxien Messier 65  (auf der Aufnahme rechts oben), Messier 66 (auf der Aufnahme rechts unten) und NGC 3628 (auf der Aufnahme links). Sie sind zwischen 29 und 34 Mio. Lichtjahre entfernt.



Die Daten:
Teleskop: wie oben
Kamera: wie oben, Gain 60, Chiptemperatur -27° C
Filter: CLS-Filter IDAS LPS D2
Aufnahmen: 19 x 60 s. je 10 Flats, Darks, Flatdarks
Bearbeitung: Fitswork, Gimp, Paintnet





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