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Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück:

Markarjansche Kette mit Nachbarn und Supernova

Bericht von Thomas Hänel, 16.5.2022



Eigentlich sollte es am Sonntagabend (8.5.) nur ein Techniktest für Namibia werden, der Mond hat schon reichlich gestört. Aber als Beiprodukt ist eine Aufnahme der Markarjanschen Kette mit Umgebung entstanden.

Die Aufnahme besteht aus 16 Bildern mit je 3 Minuten Belichtungszeit, also 48 Minuten insgesamt. Die Einzelbilder wurden mit 135mm Brennweite und DSLR im APS-C Format aufgenommen. Die Verarbeitung erfolgte in Fitswork und Gimp.

Die aufgenommene Stelle an der Grenze der Sternbilder Jungfrau und Haar der Berenike ist bekannt für die besonders hohe Dichte an Galaxien. So sind in den Aufnahmen insgesamt 13 Messier-Objekte zu sehen.

 

Und in diesen Galaxien lassen sich gelegentlich Supernovae beobachten. Zum Aufnahmezeitpunkt war die Supernova  SN 2022hrs in der Galaxie NGC 4647 aktiv und ist auch tatsächlich in der Aufnahme unten links zu sehen. Sie war zu der Zeit ca. 12,5 mag hell [1]. Die Galaxie NGC 4647 liegt direkt neben M60.

Am anderen Ende des Bildes ist noch M100, in der mehrere von uns vor ein paar Jahren eine Supernova aufgenommen haben [2,3].

Hier zwei Pixel-to-Pixel-Ausschnitte von SN 2022hrs und M100:




Die Markarjansche Kette selbst wurde auch schon von mehreren in der Gruppe aufgenommen - in den Berichten [4,5] finden sich schöne Detail-Aufnahmen und Informationen zur Kette. Hier wollen wir lieber noch einen Blick auf die Umgebung werfen:



Da finden sich noch weitere Galaxiengrüppchen wie NGC4567 & NGC 4568, die auch als "Butterfly Galaxies" bezeichnet werden [6]. Spannend sieht auch NGC 4216 mit seinen Nachbarn NGC 4222 und NGC 4206 aus, da sie alle von der Seite sichtbar sind.

Während bei den meisten Galaxien in der Aufnahme Spiralarme kaum erkennbar sind, sind diese bei M99 ebenso wie bei M100 exzellent zu sehen.

Das Galaxienpärchen aus NGC 4298 und NGC 4302 bietet noch einen interessanten Farbkontrast. Die eine Galaxie ist von der Seite zu sehen, die andere eher von oben[7]. Dies ist bei der niedrigen Vergrößerung aber noch nicht erkennbar.

 

Wenn man sich diese vielen, wie aus einem Salzstreuer scheinbar chaotisch verstreuten kleinen Galaxien anschaut, sollte man nicht vergessen, dass unsere Milchstraße von weitem auch nicht viel anders aussieht, je nachdem aus welcher Richtung man grad auf sie schaut.

 

[1] https://www.rochesterastronomy.org/sn2022/sn2022hrs.html

[2] https://www.astro-os.de/213-0-Beobachtung-der-Supernova-in-M100-452019.html

[3] https://www.astro-os.de/263-0-M100-mit-und-ohne-Supernova.html

[4] https://www.astro-os.de/272-0-Markajansche-Kette-Juni-2020.html

[5] https://www.astro-os.de/394-0-Markajansche-Kette-652022-Jens-Paul.html

[6] https://de.wikipedia.org/wiki/NGC_4567/8

[7] https://de.wikipedia.org/wiki/NGC_4298

 




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